Jan Segers erhielt im März 2015 den Kulturpreis 2013-2014 von der Gemeinde Sint Amands für seine Musikprojekt 'Meugemiszinge?'Diese Auszeichnung bedeutet ihm, seiner Frau und der Band viel. Lesen Sie seine Geschichte über den Zeitraum 2013-2014 weiter unten.
Als junger Teenager 1950 geboren, erhielt ich eine Gitarre als Geschenk, eine nicht spielbare Sache, aber das Gitarrenspielen wurde sofort zum roten Faden in meinem Leben.
Ab den 60ern spielte ich in Beat-, Pop-, Blues- und Folk-Bands. Mit ungefähr fünfundfünfzig Jahren habe ich endlich meine elektrischen Instrumente in ihren Koffer gesteckt und zur Freude meiner Frau und meiner Nachbarn spiele ich nur akustisch.
Vor ein paar Jahren habe ich ein Musikprojekt namens "Meugemiszinge?" heiß. "Meugemiszinge?" ist flämischer Dialekt und bedeutet: "Dürfen wir singen?". Dies ist, was Kinder fragten, wenn sie als Drei Könige verkleidet von Tür zu Tür sangen und Süßigkeiten oder Geld dafür erhielten. Meine Absicht war es, diese alte Tradition aus der Dunkelheit zu bringen und Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln.
Einige Musikerfreunde waren sofort bereit, an der 'Meugemiszinge?' Sprungwagen. Wir stellten ein Weihnachtsprogramm zusammen und gingen zu Weihnachtsmärkten und Cafés. Jemand ging mit der Sammelbox herum und so sammelten wir Geld für wohltätige Zwecke. Anfangs war der Ertrag nicht spektakulär, aber von Jahr zu Jahr wurde das Projekt bekannter und wichtiger.
Die Saison 2013/2014 verlief jedoch nicht ganz wie geplant. Wir hatten fünf Auftritte absolviert, als mein Herz unerwartet aufgab… Ich eilte in die örtliche Notaufnahme und wurde von dort sofort in ein größeres Krankenhaus geschickt, wo in letzter Minute einige Stents angewendet wurden. Meine Frau Lieve musste schlucken, dass ich den Morgen wahrscheinlich nicht überstehen würde… aber ich tat es trotzdem. Am frühen Morgen wurde ich mit dem Krankenwagen zum Universitätsklinikum in Leuven gebracht. Dies muss die schlimmste Fahrt meines Lebens gewesen sein. Die Ärztin neben mir hielt ständig meine Hand. Zu diesem Zeitpunkt war ich überzeugt, dass sie mein einziger und letzter Strohhalm war.
Eine Woche lang versuchten sie, meinen Zustand mit schweren Medikamenten zu verbessern, aber auch meine Nieren gaben auf. Beim nächsten wöchentlichen Treffen würde entschieden, ob ich für eine Transplantation in Frage käme und möglicherweise vorerst einen Lvad erhalten würde. Darauf habe ich nicht gewartet, denn am 1. Januar gingen plötzlich alle Lichter aus… Drei Wochen später erwachte ich auf der Intensivstation mit einem Heartmate-Controller neben mir im Bett aus dem Koma…
Und was ist mit meiner 'Meugemiszinge in der Zwischenzeit?' ein Projekt werden? Als ich ausstieg, gab es noch ein paar Konzerte und es war keine Option, einen Gitarristen im Koma auf die Bühne zu bringen. In Eile wurde Ersatz gesucht und gefunden, und die Konzertreihe konnte abgeschlossen werden.
Der Frühling 2014 war der Beginn meiner Rehabilitation, ich ging weiter, hob immer die Messlatte und hob sie und das hat nie aufgehört, weil es langsam geht, aber es verbessert sich jeden Tag nach und nach.
Meine Instrumente waren in ihrem Fall und ich hatte nicht den Mut, sie herauszunehmen. Unter diesen neuen Umständen konnte ich mich nicht mit dem Gitarristen identifizieren, der ich gewesen war. Im Nachhinein lächerlich und dumm, aber einigen zufolge macht eine Herzoperation etwas mit Ihren Emotionen: Die Tränen kommen etwas schneller, aber ich empfinde das überhaupt nicht als etwas Negatives.
Während des Sommers führte mich einer meiner täglichen Spaziergänge zu einem Dorfmarkt, auf dem eine Bluegrass-Band spielte. Zufälligerweise gab es einige Musiker aus 'Meugemiszinge?'. Um keine Zeit zu verschwenden, fragte mich einer von ihnen, ob ich seine Mandoline nicht schnell stimmen möchte. Es endete damit, dass ich den Rest des Sets spielte. Da ich seit Monaten kein Instrument mehr in der Hand hatte, waren die Blasen an meinen Fingern. Ich war jedoch so glücklich, dass ich es nicht bemerkte, bis ich nach Hause kam.
Ich hatte wieder den Dreh raus und konnte Ende des Jahres wieder mit 'Meugemiszinge?' Ich habe zwei Saisons, mehr als zwanzig Konzerte, mit meinem 'Kumpel' auf dem Rücken gemacht. Ich musste mir ein bisschen Disziplin aufzwingen: während der Aufführung nicht zu viel Wein trinken und kurz zuvor die Batterien überprüfen. Die Bandmitglieder wissen natürlich alles und wissen, was bei einem Problem zu tun ist. Zum Glück sind sie nicht übermäßig besorgt und wir scherzen über das Kraftwerk, das ich auf meinem Rücken trage.
Ich habe jetzt mit Mut und Zuversicht ein neues Programm für 2016/2017 gestartet.
"Ein Mann braucht einen Plan"; Ein Mensch braucht etwas zum Leben und dank des Lvad ist das immer noch möglich.
Jan Segers.
Neugierig auf Meugemiszinges Musik?
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